Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Nossen
Am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wurde auch in unserer Stadt an die düsteren Stunden unserer Geschichte erinnert. Auf dem Friedhof legte der Bürgermeister einen Kranz nieder, um an die Menschen zu gedenken, die im KZ-Außenlager am Zellwald ihr Leben verloren haben. Diese symbolische Geste unterstreicht die Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.
Das KZ-Außenlager Zellwald war ein Ableger des Konzentrationslagers Flossenbürg und wurde im November 1944 eingerichtet. Die Häftlinge, meist aus Polen und der Sowjetunion, wurden zur Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen gezwungen. In den Kellern der Klostermühle untergebracht, litten sie unter Hunger, Kälte und Krankheit. Später, im Februar 1945, zogen sie in ein Barackenlager im Pitzschetal um, doch die Bedingungen blieben grausam. Am 14. April 1945 wurde das Lager geräumt, und die Häftlinge wurden auf Todesmärsche geschickt. Viele überlebten diese nicht. Die SS zerstörte das Lager, um die Spuren ihrer Taten zu verwischen.
Auf dem Friedhof in Nossen ruhen 87 der Opfer in einem Ehrengrab. Jedes Jahr wird ihrer gedacht, um die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der Geschichte zu bewahren. Die Kranzniederlegung mahnt uns, den Opfern eine Stimme zu geben und die Lehren der Geschichte nicht zu vergessen. Sie ist auch ein Appell an die heutige Gesellschaft, für Frieden, Menschlichkeit und Toleranz einzutreten.
Nur durch die aktive Erinnerung können wir Verantwortung für die Zukunft übernehmen und solche Gräueltaten verhindern. Der Gedenktag soll auch Anlass sein, um innezuhalten und uns bewusst zu machen, welche Bedeutung Menschlichkeit und Mitgefühl in unserer Gemeinschaft haben.