Vandalismus am Rodigtturm: Kein spontaner Gewaltausbruch
Kaum ist er eröffnet, wird der Rodigtturm Opfer des Vandalismus. Wie gestern bekannt wurde, gibt es die ersten mutwilligen Beschädigungen zu beklagen. Besonders infam ist dabei, dass sich die sinnlose Aggression gegen die Spendentafeln und damit offensichtlich gegen jene Personen richtet, die zur Realisierung dieses Projekts beigetragen haben. Auch wenn mein Schildchen nicht betroffen ist, macht mich das sehr wütend. Wie ein spontaner Besuch gestern Abend gezeigt hat, wurden offensichtlich recht wahllos über den ganzen Turm Treppentafeln entfernt und eine Podesttafel verbogen, so dass man wohl annehmen darf, dass die Aktion sich gegen den Turm an sich richtet.
Mir fällt auf, dass wir es hier nicht mit der üblichen Form des Vandalismus zu tun haben, den wir leider schon lange in unserer Stadt beobachten müssen. „Normalerweise“ werden einzelne Gegenstände zerstört oder beschmiert. Diese Aktionen bedürfen keiner großen Vorbereitung und können sehr schnell durchgeführt werden: umgeworfene Papierkörbe, zerstörte Infotafeln im Wald, Graffiti an historischen Eisenbahnwagen, die Hakenkreuzschmiererei an der Kastanie gegenüber der Kirche, usw. Diesmal wurde aber offensichtlich eigens Werkzeug mitgebracht, denn es wurden die Nieten aufgebohrt, um die Tafeln zu entfernen. Die Aktion muss auch einen längeren Zeitrahmen in Anspruch genommen haben. Allenfalls haben wir es hier nicht mit einem spontanen Ausbruch der Zerstörungswut zu tun. Der Vandalismus scheint eine bisher nicht gekannte Qualität zu erreichen.
So traurig diese Entwicklung auch ist, sollten wir dabei nicht den Blick für das grundlegend Positive verlieren. Auch gestern waren wieder viele Menschen am Turm, um die Aussicht zu genießen. Von der Minderheit der Chaoten lassen wir uns die Freude nicht nehmen!
Der Artikel spiegelt eine persönliche Meinung wider und erschien zuerst auf christian-bartusch.de