Anspruchsvoller Waldbewohner: Das Leberblümchen
Der zweite Beitrag aus der Reihe zur heimischen Pflanzen- und Tierwelt widmet sich dem Leberblümchen (Hepatica nobilis, seltener: Anemone hepatica). Zu finden ist es an wenigen Stellen im Muldental sowie an einem Standort im Klosterpark Altzella. Größere und seit vielen Jahren stabile Bestände sind im Tal der Kleinen Striegis verbreitet.
Seinen Namen verdankt das Leberblümchen der typischen Blattform, die der menschlichen Leber ähnelt. Auch der botanische Name greift dies auf: Hepatiarius bezeichnet im Latein die Leber. Die Blätter bestehen aus drei eingeschnittenen, abgerundeten Lappen, deren Oberseite leicht lederartig wirkt. Markant sind auch die langen, weiß behaarten Blattstiele. Die violette Blattunterseite ist ein weiteres deutliches Erkennungsmerkmal des Leberblümchens.
Besonders auffällig sind die Blüten, welche recht zeitig im Frühjahr (März/April) zu sehen sind. Durch die blaue bis violette Färbung heben sich die Blüten deutlich vom Waldboden ab. Die Anzahl der Blütenblätter variiert zwischen sechs und neun. Das Leberblümchen ist auch als Zierpflanze beliebt und wird in verschiedenen Kulturformen gezüchtet, die weitere Farbvarianten umfassen.
Das seltene Vorkommen der Leberblümchen steht im Zusammenhang mit den anspruchsvollen Standortanforderungen. Die Pflanze wächst in Laubwäldern auf kalk- und humusreichem Boden. Deutlich häufiger als in unserer Gegend ist sie daher in den Voralpen und den auf Kalkgestein basierenden Mittelgebirgen anzutreffen. In Deutschland ist das Leberblümchen nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und darf nicht entnommen werden.